Praxisgerecht erlebten die Studierenden anschließend in der Fertigung, wie oberflächenmontierte Bauelemente (Surface-mounted devices (SMD)) sowie Bauelemente auf Basis der Durchsteckmontage auf elektronischen Leiterplatten vollautomatisch bestückt und verlötet werden. Dabei erfuhren die Studierenden, dass schon bei der Entwicklung auf eine effektive Wärmeableitung sowie der damit verbundenen Montage der Komponenten geachtet wird, die am Fahrzeug zudem einen sehr hohen Schutz gegen Regen und
Schmutz besitzen müssen. In diesem Zusammenhang wurde der Fokus auf die Gehäusemontage und die automatisierte Verarbeitung von Vergussmassen gerichtet.
Die Werksbesichtigung sensibilisierte die Studierenden für Details, denn auch scheinbar einfache Prozesse wie beispielsweise die Art der Trennung von Leiterplatten-Nutzen können einen entscheidenden Einfluss auf die Fehleranfälligkeit der Leiterplatten und damit auf deren Funktion nehmen.
Teilnehmer der Exkursion mit Prof. Dr.-Ing. Volker Feige von der Hochschule Düsseldorf und dem Geschäftsleiter Operations des Unternehmens Helbako GmbH in der Leiterplattenfertigung
Die Rückverfolgbarkeit der Bauelemente sowie der Leiterplatten bis zur Auslieferung der elektronischen Module an den Kunden spielt für das Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle. Diese Rückverfolgbarkeit wird bei den Leiterplatten durch Direktbeschriftungen basierend auf speziellen DataMatrix-Codes sichergestellt, wobei den Studierenden die Anforderungen an das Lebenszyklusmanagement an diesem Beispiel deutlich wurden. Nach Besichtigung der Fertigung konnten die Studierenden im direkten Austausch wichtige Einblicke in das Anforderungs- und Qualitätsmanagement erhalten, wobei der Entwicklungsprozess am sogenannten V-Modell orientiert wird. Die Studierenden erfuhren dabei, dass neben der reinen C-Programmierung für die Mikrocontroller auch Kenntnisse von standardisierten Softwarearchitekturen wie beispielsweise AUTOSAR und weiteren Entwicklungsumgebungen notwendig sind. Eine Besichtigung der automatisierten Temperatur- und EMV-Prüfstände für verschiedenste Baumusterprüfungen vermittelte den Studierenden abschließend den hohen Anspruch an die Zuverlässigkeit der elektronischen Schaltungen auch unter widrigsten Bedingungen. Nach einem sehr erfüllten Tag verabschiedeten sich die Studierenden mit neugewonnenen Einblicken in die Praxis der Entwicklung und Fertigung elektronischer Steuergeräte für eine sichere Mobilität.
Teilnehmer der Exkursion mit Prof. Dr.-Ing. Volker Feige von der Hochschule Düsseldorf vor dem Haupteingang der Helbako GmbH
