Am 22. Oktober 2025 besuchten Studierende des Fachbereichs Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Düsseldorf im Rahmen des Lehrmoduls Fertigungsmess- und Prüftechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Volker Feige das Traditionsunternehmen Scheidt & Bachmann GmbH in Mönchengladbach. Ziel der Exkursion war es, moderne Fertigungsmess- und Prüfprozesse in einem international führenden Industrieunternehmen hautnah kennenzulernen.
Scheidt & Bachmann zählt seit seiner Gründung im Jahr 1872 zu den technologischen Pionieren im Bereich der Mobilitätssysteme. Das Familienunternehmen beschäftigt rund 3.500 Mitarbeitende an über 30 Standorten weltweit und entwickelt am Hauptsitz in Mönchengladbach hochkomplexe Systeme für die Bahn-, Park- und Energiebranche.
Mit Produkten aus den Bereichen Parking Solutions, Signalling Systems, Fare Collection Systems und Energy Retail Solutions begegnen Millionen Menschen täglich den innovativen Lösungen von Scheidt & Bachmann – beim Parken, Tanken oder Reisen.
Während der Werksführung erhielten die Studierenden umfassende Einblicke in die mechanische und elektronische Fertigung sowie in die Qualitätssicherung. In der mechanischen Fertigung wurde deutlich, wie automatisierte Drehmaschinen Bauteile mit höchster Präzision herstellen und diese anschließend durch geometrische Prüfungen kontrolliert werden. Besonders beeindruckend fanden die Studierenden den Schweißroboter, der die Schweißnähte der Signalmasten selbstständig überwacht und bei Abweichungen eine manuelle Nachkontrolle auslöst.
In der Leiterplattenproduktion lernten die Teilnehmenden den vollständig digitalisierten Materialfluss kennen – vom automatisierten Hochregallager über die Bestückung der Platinen bis zur Reflow-Lötung. Besondere Aufmerksamkeit galt den modernen Prüfverfahren: Mit Automatischer Optischer Inspektion (AOI) und Flying-Probe-Testern werden Leiterplatten auf elektrische Verbindungen und weitere Qualitätsmerkmale überprüft. Dabei kommt häufig die Entwicklungsumgebung LabVIEW zum Einsatz, um Messdaten zu erfassen, zu visualisieren und zu sichern.
Auch die Themen EMV-Prüfungen und Klimatests spielten eine zentrale Rolle. In der EMV-Kabine erlebten die Studierenden, wie die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) von Geräten geprüft wird, während Klimakammern die Funktion elektronischer Systeme unter wechselnden Temperaturbedingungen simulieren.
Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung der Montage der LED-Signalgeber und der elektronischen Stellwerke. Die Studierenden erfuhren, wie moderne LED-Signaloptiken mit einzeln angesteuerten Leuchtdioden gefertigt werden. Dabei wird wiederum ein mit der LabVIEW-Entwicklungsumgebung programmierte Anwendung verwendet, um die Farbe der Bahnsignale mit einem Farbmessgerät digital zu erfassen und die Richtigkeit der Farbe und Helligkeit zu prüfen. In der Montage der Stellwerke wurde die modulare Systemarchitektur erläutert, die eine flexible Anpassung an unterschiedliche Kundenanforderungen ermöglicht.