Reise nach Konya
Nach 18-monatiger Planungsphase beginnt unsere Reise unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Prochotta am 28.3.2006 in Düsseldorf. Mit dem Flugzeug geht es nach Antalya und von dort aus weiter mit dem Bus in die ca. 360 km entfernte Hochebene von Konya.
Der Beobachtungsort
Am 29.3.2006 verlassen wir Konya. Abhängig von der Wetterlage wird kurzfristig der Beobachtungsort ausgewählt. Es sind aufkommende Wolken von Westen her angesagt. Daher fahren wir ca. 60 km Richtung Nordosten auf einen kleinen Hügel in der Steppe. Bis auf einige dünne Schleierwolken ist der Himmel klar und die Temperatur beträgt angenehme 20°C.
Kurzer Zeit später treffen immer mehr Reisegruppen ein, um dem bevorstehenden Schauspiel beizuwohnen. Auch eine Schafherde zieht vorbei.
Tag der Beobachtung
Um 12.41 Uhr Ortszeit ist es dann soweit. Der Mond beginnt sich vor die Sonne zu schieben. Unmerklich wird das Sonnenlicht blasser und fahler. Die Kontraste und die Farben wirken zunehmend bleich und es wird spürbar kälter. Dazu weht der Wind zeitweise mit kräftigen Böen.
Schließlich jagt von Südwesten die gewaltige Wand des Kernschattens heran. Was dann geschieht, sieht aus, als würde jemand mit einem riesigen Dimmer das Licht ausdrehen. Binnen Sekunden wird es Nacht. Sterne sind zu sehen und in der Mitte die schwarze Sonne.
Der Himmel scheint an dieser Stelle ein großes Loch zu haben. Der gesamte Horizont erglüht ringsherum in orangefarbenem Streulicht, die von fernen Dunst- und Wolkenschleiern außerhalb des Kernschattens herüber schimmern. Der Wind hat sich völlig gelegt. Die Temperatur ist auf 13°C abgesunken. Die Protuberanzen am Rande der Sonne und die Sonnenkorona sind deutlich zu sehen.